Emotionen am Arbeitsplatz – Warum emotionale Kompetenz entscheidend ist
- Hanna Sauer

- 20. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen
Emotionen gehören in die Arbeitswelt – auch wenn viele von uns gelernt haben, sie dort zu unterdrücken.Ob in Meetings, Feedbackgesprächen oder der täglichen Zusammenarbeit: Emotionen sind immer da. Sie beeinflussen Kommunikation, Entscheidungen und Teamdynamik – bewusst oder unbewusst.
Doch wie können wir lernen, Emotionen im beruflichen Kontext nicht als Schwäche, sondern als Ressource zu verstehen?

Warum Emotionen am Arbeitsplatz oft unterdrückt werden
Aus der Emotionsforschung wissen wir, dass Emotionen Signale sind, die uns Orientierung geben.Laut der Neurowissenschaftlerin Dr. Lisa Feldman Barrett entstehen Emotionen nicht einfach – sie werden vom Gehirn konstruiert, basierend auf Erfahrung, Körperempfindungen und Kontext.
Das bedeutet: Wir können lernen, Emotionen bewusster zu interpretieren – und dadurch unser Verhalten am Arbeitsplatz gezielt steuern.Emotionale Kompetenz ist also nicht angeboren, sondern trainierbar.
Emotionale Kompetenz als Schlüssel zur Zusammenarbeit
Emotionale Kompetenz umfasst vier zentrale Fähigkeiten:
Emotionen bei sich und anderen wahrnehmen
Emotionen verstehen und benennen
Emotionen regulieren
Emotionen gezielt einsetzen, um Beziehungen zu gestalten
Mitarbeitende, die diese Fähigkeiten entwickeln, handeln reflektierter, kommunizieren empathischer und können mit Stress und Unsicherheit besser umgehen.
Führungskräfte mit emotionaler Kompetenz schaffen Räume, in denen sich Menschen sicher fühlen – eine Grundlage für Vertrauen, Innovation und Motivation.
Was Unternehmen konkret tun können
1. Emotionale Bildung fördern
Trainings, Workshops oder Coachings, die emotionale Kompetenz stärken, sind Investitionen in die Unternehmenskultur.Wenn Mitarbeitende lernen, Emotionen zu verstehen, verbessert sich Kommunikation und Konfliktfähigkeit.
2. Feedbackkultur neu denken
Offene Kommunikation gelingt nur, wenn Emotionen nicht tabuisiert werden.Feedback, das Gefühle berücksichtigt („Ich habe mich überfordert gefühlt, als…“), führt zu echtem Verständnis statt Rechtfertigung.
3. Emotionale Sicherheit schaffen
Teams, die emotionale Sicherheit erleben, sind produktiver und kreativer.Führungskräfte können dies fördern, indem sie authentisch kommunizieren, Fehler zugeben und Emotionen als Teil des Arbeitsalltags anerkennen.
Fazit: Emotionen sind der Anfang von Verbindung
Emotionen am Arbeitsplatz sind kein Risiko – sie sind der Schlüssel zu Motivation, Vertrauen und langfristigem Erfolg.Wenn Unternehmen lernen, emotionale Intelligenz zu fördern, entsteht eine Kultur, in der Menschen sich nicht nur verstanden, sondern verbunden fühlen.
Bei Feel Lab begleite ich Teams und Führungskräfte dabei, emotionale Kompetenz als Erfolgsfaktor zu entwickeln – wissenschaftlich fundiert, ästhetisch und emotional relevant.
Breidenbach, J. & Rollow, B. (2019). Die entfaltete Organisation: Mit Inner Work die Zukunft gestalten. Vahlen.
Feldman Barrett, L. (2018). How Emotions Are Made: The Secret Life of the Brain. Pan Macmillan.





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